Berlin - Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Marlis Tepe, lehnt eine vollständige Schließung der Kitas als Teil eines noch härteren Lockdowns ab. "Einen kompletten Kita-Shutdown sollte es nur im äußersten Notfall geben", sagte Tepe den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

Die meisten Bundesländer würden derzeit auf Notbetrieb setzen. Doch schon im Notbetrieb könnten Erzieher ihren pädagogischen Anspruch, die Kinder zu bilden, kaum einlösen. "Die Frage lautet daher: Wie können Gesundheitsschutz, Bildung, Betreuung und Erziehung in den Kitas trotz Corona gelingen", so Tepe. "Dafür müssen Politik und Träger Konzepte entwickeln." Die GEW-Vorsitzende hält eine vollständige Schließung der Kitas auch für "unrealistisch". Nordrhein-Westfalen und Hamburg hätten bereits angekündigt, dass sie die Kitas nicht komplett schließen werden, so Tepe. "Auch die Erfahrungen aus der Zeit vor Weihnachten sprechen dagegen: Sieben Länder waren im Notbetrieb, allerdings nur zwei im echten Notbetrieb, neun haben mit Appellen gearbeitet, die Kinder nicht in die Kitas zu bringen."

Foto: Kleinkind auf Spielplatz (über dts Nachrichtenagentur)

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