Berlin - Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, tritt dem Eindruck entgegen, dass sich Lehrer im Lockdown Anfang des Jahres zu wenig um ihre Schüler gekümmert hätten. "Wer in einer Schulklasse sitzt, lernt ja nicht sechs Schulstunden lang ununterbrochen", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe).

Man drifte auch mal ab. "Wenn Schüler nun viereinhalb Stunden Beschäftigung angeben, können ihnen auch außerhalb dieses Zeitraums Gedanken zum Stoff durch den Kopf gehen." Das Ifo-Institut hatte ermittelt, dass Kinder Anfang des Jahres im Schnitt 4,3 Stunden mit Schule verbrachten - drei Stunden weniger als normalerweise. Tepe fügte hinzu: "Bei solchen Zahlen ist mir eines wichtig: Ich möchte, dass die Gesellschaft diese Schülergeneration nicht mehr als Corona-Generation bezeichnet und damit kleinredet." Die Schüler hätten sehr viel gelernt, etwa, sich auf die Pandemie-Situation einzustellen, auf Wechselunterricht und Abstände. "Es ist falsch, ihnen einzureden, dass sie Defizite hätten. Sie haben aus dieser Situation das Beste gemacht", schloss Tepe.

Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

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