Berlin - Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat die Regierung zu einem Kurswechsel im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. "Die Bundesregierung muss einen neuen Wellenbrecher-Plan vorlegen, mit dem Kontakte und Infektionen reduziert werden und der dann am besten von Bundestag und Bundesrat beschlossen wird", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Das müssen Maßnahmen sein, die nicht nur rechtlich und praktisch umsetzbar sind, sondern sich endlich auch wieder an der wissenschaftlichen Realität orientieren", so Göring-Eckardt. Dabei dürfe die Arbeitswelt nicht ausgenommen werden. "Überall, wo es nur irgendwie geht, muss die Präsenz in Betrieben und Büros heruntergefahren werden." Strengere Maßnahmen seien "unausweichlich" und Folge des "inkonsequenten Hin-und-Her", kritisierte Göring-Eckardt.

Deutschland müsse zurück zu einem Kurs der Vorsicht und Vernunft. Die Grünen-Politikerin kritisierte die Öffnungen in einzelnen Bundesländern scharf. "Genau jetzt die Idee von Modellprojekten zu missbrauchen und großflächig zu öffnen, ohne echte Sicherheit bieten zu können, ist absolut unverantwortlich und ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit vieler Menschen", sagte sie. "Modellprojekte müssen dazu dienen, in kontrollierbarem Rahmen Erfahrungen zu sammeln, nicht um breite Lockerungen schönzureden", so Göring-Eckardt.

Foto: Hinweis auf Mund-Nasen-Schutz an einer Straßenbahnhaltestelle (über dts Nachrichtenagentur)

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