Berlin - Grünen-Europaexpertin Franziska Brantner hat die Telefonate der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko kritisiert. "Weil die kritischen Begleittöne fehlen, kann Lukaschenko die Gespräche mit Merkel für sich ausschlachten", sagte sie dem "Mannheimer Morgen" (Samstagausgabe).

"Nach dem Motto: `Seht her, die Bundeskanzlerin hat mit dem legitimen Präsidenten von Weißrussland telefoniert.`" Das sei schlecht. Sie warnte davor, Polen in der aktuellen Flüchtlingskrise ungebetene Ratschläge von deutscher Seite zu erteilen. "Für uns Deutsche ist es schon aus historischen Gründen schwierig, der polnischen Regierung zu sagen, was sie zu tun hat. Gerade, wenn es um Grenzen geht", sagte sie.

Lukaschenko warf sie eine "hybride Kriegsführung" vor. "Lukaschenko setzt die Flüchtlinge als Waffe ein, damit will er die EU dazu zwingen, ihn als Staatsoberhaupt anzuerkennen und die schon bestehenden Sanktionen aufzuheben."

Foto: Angela Merkel mit ihrem Handy (über dts Nachrichtenagentur)

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