Berlin - Die Grünen wollen sich bei den Koalitionsverhandlungen für eine ausgedehnte Pflegezeit einsetzen. "Wir plädieren für eine Pflegezeit plus", sagte Parteivizechefin Ricarda Lang dem "Spiegel".

Beschäftigte sollen sich damit bis zu drei Monate lang freistellen lassen können, wenn sie einen Verwandten oder Vertrauten pflegen. "In der Altenpflege sind einige Punkte für die Koalitionsverhandlungen offen geblieben", sagte Lang zu den Sondierungsverhandlungen der drei Ampelparteien. Das Thema sei gesellschaftspolitisch hochrelevant, die Grünen würden sich für pflegende Angehörige einsetzen.  Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der zum Verhandlungsteam der SPD gehört, sieht Nachbesserungsbedarf bei der Pflege. "Im Sondierungspapier steht nichts dazu. Da müssen wir jetzt ran", sagt Lauterbach im "Spiegel".

"Wir werden in den nächsten vier Jahren bei Gesundheit und Pflege viel zu tun haben", so Lauterbach weiter. "Während der Pandemie ist viel liegen geblieben." Sozialexperten kritisieren, dass das Sondierungspapier der angehenden Ampelkoalitionäre bei Gesundheit und Pflege nicht weit genug gehe.

Eine umfassende Pflegereform werde nicht einmal erwähnt, kritisiert Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK. "Es ist schon erstaunlich, dass im Sondierungspapier zu den drängendsten Pflege- und Gesundheitsfragen nicht auf Zukunft, sondern auf ein Weiter-so gesetzt wird", sagte Bentele im "Spiegel".

Foto: Senioren mit Rollstuhl (über dts Nachrichtenagentur)

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