Berlin - Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen fordert angesichts der immer weiter steigenden Infektionszahlen einen Stopp von planbaren Eingriffen in allen Bundesländern. "In den Ländern, wo noch planbare Operationen stattfinden, muss jetzt das Regelprogramm gestoppt werden, um Kapazitäten zu schaffen für Patienten aus den Regionen, in denen das System bereits an der Grenze ist", sagte Dahmen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).

"Wir müssen jetzt überall umstellen auf Notbetrieb." Es sei offensichtlich, erklärte Dahmen, dass die Infektionsdynamik ungebremst dazu führe, dass die Belastung im Gesundheitswesen und die Zahl der erkrankten und sterbenden Menschen viel zu schnell zunimmt. Er forderte die Verantwortlichen deshalb dazu auf, die rechtlichen Möglichkeiten im Kampf gegen die Pandemie auszuschöpfen: "Dort, wo weitergehende Maßnahmen möglich sind, müssen sie jetzt durchgesetzt werden", sagte Dahmen, der selbst Arzt ist. "Es ist mir unverständlich, wieso eineinhalb Wochen nach dem Beschluss des Bundestags nicht flächendeckend 2Gplus für Veranstaltungen gilt und in den am heftigsten betroffenen Regionen keine Regelungen zur Kontaktbeschränkung erlassen werden." Der Grünenpolitiker sieht auch einen Notwendigkeit für weitere Corona-Maßnahmen. Der Beschluss der Ampel im Bundestag könne nur ein erster gewesen sein, sagte er den Funke-Zeitungen. "Wir werden darüber hinaus gehende Maßnahmen brauchen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen." Bund und Länder müssten darüber sprechen, wie sichergestellt werden kann, dass die notwendigen Maßnahmen jetzt auch eingeführt und kontrolliert werden. "Und das müssen wir vor dem 9. Dezember tun", sagte Dahmen. Für dieses Datum ist die nächste Bund-Länder-Runde angesetzt.

Foto: Krankenhausflur (über dts Nachrichtenagentur)

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