Berlin - Der Grünen-Gesundheitspolitiker Dahmen hat die von Bund und Ländern beschlossenen stufenweisen Lockerungen begrüßt. "Die Einigung auf einen stufenweisen Öffnungsplan ist sinnvoll, denn wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig alle Instrumente zur Pandemiebekämpfung aus der Hand geben", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).

Zu einigen beschlossenen Öffnungsschritten äußerte Dahmen jedoch Bedenken: Zwar sei es der richtige Schritt, bundesweit die Zugangsbeschränkungen im Einzelhandel aufzuheben. "Wichtig ist aber, dass es eine Maskenpflicht in Innenräumen gibt. Ich halte es für sinnvoll, hier nicht nur auf medizinische Masken zu setzen, sondern die besonders effektiven FFP2-Masken verpflichtend zu machen", forderte er. "Aus medizinischer Perspektive brauchen wir eine FFP2-Maskenpflicht beispielsweise im Einzelhandel, wenn dort jetzt 2G-Regeln wegfallen."

Unter Omikron habe man gesehen, dass die FFP2-Masken äußert wirksam sei und sehr gut vor einer Ansteckung schütze. Ein weiterer Kritikpunkt: "Die Öffnungen von Clubs und Diskotheken im zweiten Schritt sollte an die Besserung von tagesaktuellen Leitindikatoren wie die Hospitalisierungsrate, die Bettenverfügbarkeit und den Ausfall von Klinikpersonalressourcen geknüpft werden", forderte Dahmen. "Wichtig ist, die Öffnungsschritte nicht an kalendarischen Daten festzumachen, sondern immer in Abhängigkeit aktueller Indikatoren zu den Auswirkungen der Pandemie: Hospitalisierungsrate, freie Krankenhausbetten und verfügbares Personal." Wenn die Hospitalisierungsrate zunehme und es auch auf den Normalstationen weniger freie Betten gebe, "dann müssen Clubs und Diskotheken in besonders belasteten Regionen erst zu einem späteren Zeitpunkt öffnen oder bei einer neuerlichen Verschlechterung wieder schließen".

Mit Blick auf Großveranstaltungen sagte der Grünen-Politiker, dass weiterhin Abstandsregeln gelten müssten: "Bei Großveranstaltungen im Freien, sind Lockerungen absehbar möglich, solange hier verlässlich die Abstände eingehalten werden." Er fügte hinzu: "Wichtig ist aber, dass auch dort die Maskenpflicht konsequent umgesetzt und kontrolliert wird. Wenn die Belastung des Gesundheitswesens in einigen Regionen wieder steigt, brauchen wir dort aber kurzfristig auch Schutzmaßnahmen zurück."

Foto: Menschen mit Schutzmaske (über dts Nachrichtenagentur)

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