Potsdam - Günther Jauch plädiert "für eine tägliche Sportstunde" in der Schule. Neben Sport sei auch Musik "extrem wichtig", sagte der Journalist, Moderator und Produzent der Wochenzeitung "Die Zeit".

Sowohl in Musik als auch in Sport werde das Gemeinschaftserleben gefördert, aber auch Frustrationstoleranz gelehrt. Jauch sagt, es sei ihm "ein Graus, wenn alle gleich gemacht werden, nur um niemanden zu verstören". Er sieht bei Kindern und Jugendlichen mittlerweile "große Defizite in Sachen normaler Lebenstüchtigkeit". Steuern, Versicherungen, juristische Basics - darüber vermittle die Schule kaum etwas.

Jauch kritisiert auch die föderale Struktur des deutschen Bildungssystems. Diese führe "innerhalb von Deutschland zu extremen Unwuchten". Ganz oft lägen ein bis zwei Jahre Unterschiede bezüglich des Lernniveaus der Schüler innerhalb deutscher Bundesländer. "Im Grundgesetz ist von gleichen Lebensverhältnissen die Rede - gleiche Bildungsverhältnisse haben wir dagegen nicht", sagte Jauch.

Die Kultusministerkonferenz hält er deswegen auch "für den größten denkbaren Mäusekreißsaal". Ein besonders eifriger Schüler war Jauch selbst nicht: "Ich habe immer genau so viel gemacht, dass ich zu Hause keinen Ärger bekommen habe und dass ich auch nicht sitzen blieb." Er habe aber nicht den Willen gehabt, richtig gut zu sein: "Ich war einfach banaler Durchschnitt."

Foto: Günther Jauch (über dts Nachrichtenagentur)

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