Berlin - Für den früheren Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, kommt der Rücktritt der Bundesparteivorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow wenig überraschend. "Ich nehme Susanne Hennig-Wellsows Entscheidung mit Respekt zur Kenntnis", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).

"Sie war in ihrer Funktion nicht glücklich", so Gysi, der die Partei nach dem Mauerfall Schritt für Schritt von der Nachfolgepartei der SED bis zur heutigen Linken mit aufgebaut und geprägt hat. Der 74-Jährige und heutige außenpolitische Sprecher der Fraktion, der Zerwürfnisse in der Parteigeschichte aus eigenem Erleben kennt, fügte hinzu, die frühere Thüringer Landes- und Fraktionschefin "ist auch nicht glücklich gemacht worden". Die 44-Jährige war im Februar 2021 in einer Doppelspitze mit Janine Wissler aus Hessen zur Bundesvorsitzenden gewählt worden. In ihrer Amtszeit stand sie immer wieder stark in der Kritik, bei der Bundestagswahl musste die Partei schwere Einbußen hinnehmen.

Foto: Gregor Gysi (über dts Nachrichtenagentur)

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