Hamburg - Ein Jahr nach der verlorenen Bürgerschaftswahl im Februar 2020 setzt die Hamburger CDU auf neue Inhalte und einen kooperativen Politikstil während der Pandemie. "Natürlich könnte man jetzt Frontalopposition machen. Aber wir sehen uns in der Krise eher als Partner des Senats", sagte der Hamburger Fraktionsvorsitzende Dennis Thering der Wochenzeitung "Die Zeit".

Thering, der in den vergangenen Jahren als harscher Kritiker der Regierung aufgefallen war, absolvierte im vergangenen Sommer eine Reihe kurzer Praktika bei unterschiedlichen Institutionen in der Stadt, unter anderem in der Obdachlosenhilfe. "Das hat mir die Augen für etwas geöffnet, wo ich bisher nicht so viele Berührungspunkte hatte", sagte er. In der Bürgerschaft hatte die CDU zuletzt gefordert, dass die Stadt Obdachlose in der kalten Jahreszeit zur Not in Hotels unterbringen solle.

Bis dahin war das nur eine Forderung der Linken. Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl im Februar 2020 hatte die Hamburger CDU mit 11,2 Prozent ihr bisher schlechtestes Wahlergebnis erzielt. Thering hatte vor seiner Wahl zum neuen Fraktionsvorsitzenden bereits deutlich gemacht, dass er sich eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt bei der Wahl 2025 zutraut. Der Wochenzeitung sagte er nun: "Es dauert natürlich seine Zeit, bis man wieder da ist, wo man hin möchte. Aber ich sehe das als langfristiges Projekt. Irgendwann wird es passieren, dass die Unzufriedenheit mit dem Senat wächst und sich ein Abnutzungseffekt einstellt. Dann sind wir da."

Foto: CDU-Logo (über dts Nachrichtenagentur)

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