Berlin - Der Deutsche Hausärzteverband hält eine Lockerung der PCR-Teststrategie für angemessen. "Ich begrüße es, wenn PCR-Tests künftig nicht mehr zur Bestätigung jedes Antigentests gemacht werden müssen - gerade wenn die Testkapazitäten jetzt zur Neige gehen", sagte Verbandspräsident Ulrich Weigeldt dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).

"Medizinisch ist es nicht sinnvoll, nach einem positiven Antigen-Test und eindeutigen Symptomen auch noch einen PCR-Test machen zu müssen." Die Omikrion-Welle macht den Hausärzten schwer zu schaffen. "Zwar gibt es regionale Unterschiede, aber die Belastung in den Hausarztpraxen hat wegen Omikron insgesamt deutlich zugenommen", sagte Weigeldt. Die Hausarztpraxen seien am Kämpfen.

"Wir bitten die Corona-Infizierten mit leichten Symptomen, die keine medizinische Hilfe brauchen, nicht in die Praxen zu kommen, damit sie andere, auch vulnerable Gruppen, nicht anstecken." Der Verbandschef kritisierte die bürokratischen Prozesse in den Arztpraxen. "Die Bürokratie hat sich während der Corona-Pandemie noch einmal massiv gesteigert", bemängelte der Mediziner. "Bei Corona-Impfungen gibt es mittlerweile über 30 verschiedene Ziffern, wie Hausärzte die Impfungen abrechnen sollen. Wir erleben nicht nur eine Omikron-Welle, sondern auch eine Bürokratie-Welle."

Hausärzte müssten knapp 40 Prozent ihrer Arbeitszeit für die Bürokratie aufwenden.

Foto: Hinweis auf Mund-Nasen-Schutz an einer Straßenbahnhaltestelle (über dts Nachrichtenagentur)

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