Wiesbaden - Der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) kritisiert, dass sich die "Ampel"-Parteien auf das Auslaufen der epidemischen Notlage geeinigt haben. Der Beschluss müsse von seiner seiner eigenen Partei sowie FDP und SPD überdacht und die Notlage verlängert werden, sagte er der RTL/n-tv-Redaktion.

"Die Situation spitzt sich weiter zu. Wir haben so hohe Infektionszahlen wie noch nie." Die Lage habe sich seit dem "Ampel"-Beschluss vor knapp vier Wochen verändert, daher müsse man jetzt nochmal bereit sein, die Maßnahmen weiter zu ermöglichen, so Klose. Der hessische Gesundheitsminister hob hervor, dass die Pandemie aktuell eine stärkere Dynamik besäße als in den letzten 22 Monaten.

"Wenn man jetzt wirksame Maßnahmen von vornherein ausschließt, geben wir wichtige Instrumente aus der Hand. Das sollten wir nicht tun", so Klose. Der Gesundheitspolitiker weist darauf hin, dass es Regionen in Deutschland gäbe, in denen die Krankenhäuser bereits jetzt kurz vor der Überlastung stehen würden. "In den Krankenhäusern hat sich die Situation in den letzten Wochen zugespitzt. Dort arbeitet das Personal schon seit 21 Monaten unter einer ganz erheblichen Last."

Das oberste Ziel sei es weiterhin, dass das Gesundheitssystem nicht überlasten dürfe, so Klose. Jeder Schlaganfall- und Herzinfarktpatient müsse möglichst wohnortnah intensiv behandelt werden können, fordert der Grünen-Politiker. "Das müssen wir gewährleisten und dafür müssen wir Maßnahmen ergreifen", so Klose und fordert: "Daher wäre es angebracht, die epidemische Lage von nationaler Tragweite zu verlängern, oder den Ländern zumindest die Möglichkeiten zu geben, alle Maßnahmen, die bisher möglich waren, auch weiterhin zu ergreifen."

Foto: Fahrgäste mit Maske in einer U-Bahn (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: