Berlin - Die Historikerin Hedwig Richter erkennt im Krisenjahr 2020 Gründe für Optimismus. "Am wichtigsten war die Erfahrung, dass eine wirklich überwältigend große Mehrheit der Menschen vernünftig ist, die Schutzmaßnahmen für richtig hält – und sich intensiv mit Sachfragen auseinandersetzt", sagte sie dem Nachrichtenportal Watson.

"Die Coronakrise ist die Zeit der informierten Bürgerin und des sachorientierten Bürgers – auf die demokratische Systeme angewiesen sind." Der beliebte Drosten-Podcast sei dafür das Symbol. Die Demokratie habe sich in der Krise bewährt, fügte Richter hinzu. "Demokratie funktioniert. Sie ist – wie immer – nicht das System des Absoluten und der reinen Lehre und der Makellosigkeit."

Aber für eine Katastrophe wie die Pandemie scheine sie gut geeignet: "Sie lebt mit Fehlern, steht zu Fehlern, kann diese korrigieren, ist Meisterin des Durchwurstelns", so die Historikerin. Und genau das sei angesichts der wissenschaftlich so unsicheren Situation wichtig gewesen. "Interessant fand ich auch, dass sich der Föderalismus bewährt hat."

Foto: Werbung der Bundesregierung in Coronakrise (über dts Nachrichtenagentur)

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