München - Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im November zum fünften Mal in Folge gefallen. Er sank auf 96,5 Punkte, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Mittwoch mit.
Der neue Wert liegt etwas unter den Erwartungen von Experten. Im Oktober war der Index auf 97,7 Punkte gesunken. Die Unternehmen waren laut Ifo im November weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem zeige sich zunehmender Pessimismus bei den Erwartungen.
Lieferengpässe und die vierte Corona-Welle machten den Unternehmen zu schaffen. Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Index. Die Unternehmen beurteilten die laufenden Geschäfte demnach merklich weniger gut. Die Erwartungen hingegen hellten sich etwas auf, was vor allem auf die Entwicklung der Automobilindustrie zurückzuführen war.
Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen lassen die Industrie nicht los. Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen will die Preise erhöhen. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima unterdessen merklich verschlechtert. Insbesondere bei den Erwartungen nahm die Skepsis laut Ifo deutlich zu.
Ein stärkerer Rückgang des Erwartungsindikators wurde zuletzt im November 2020 beobachtet. Aber auch mit der aktuellen Lage waren die Dienstleister weniger zufrieden. Die vierte Infektionswelle hat die Erwartungen insbesondere im Tourismussektor und dem Gastgewerbe einbrechen lassen. Im Handel hat der Index unterdessen ebenfalls nachgegeben.
Dies war auf pessimistischere Erwartungen der Händler zurückzuführen. Ihre aktuelle Lage bewerteten sie hingegen etwas besser. Die Stimmung im Einzelhandel wird weiterhin durch Lieferprobleme belastet. Dort ist in den kommenden Monaten verstärkt mit Preiserhöhungen zu rechnen.
Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima nur leicht verschlechtert. Die Erwartungen fielen nach dem kontinuierlichen Aufschwung der letzten Monate pessimistischer aus. Die aktuelle Lage wurde währenddessen etwas besser beurteilt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigster Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland.
Er basiert auf circa 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels sowie des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.
Foto: Schreibtisch (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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