München - Der Materialengpass in der Baubranche in Deutschland ist zuletzt leicht zurückgegangen. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Ifo-Instituts, die am Montag veröffentlicht wurde.

Demnach meldeten im Juli 48,8 Prozent der Betriebe auf dem Hochbau, ihre Geschäfte hätten unter Lieferverzögerungen bei Vorprodukten gelitten. Im Juni waren es 50,4 Prozent. Im Tiefbau waren 33,9 Prozent der Betriebe betroffen, nach 40,5 Prozent im Vormonat. "Dadurch steigen die Kosten und das setzt insbesondere die Hochbauunternehmen unter Druck", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss.

Hier plane jedes zweite Unternehmen, die Baupreise in den nächsten Monaten zu erhöhen. Auch im Tiefbau seien Preisanhebungen geplant, dies jedoch weit seltener. Gegenüber dem Vormonat sei insgesamt eine "gewisse Entspannung" zu beobachten, so Leiss weiter. "Die in den Vormonaten extrem gestiegenen Schnittholzpreise begannen sich zu normalisieren. Dennoch bleiben viele Materialien knapp und damit teuer."

Es fehle an Stahl, synthetischen Dämmmaterialien und anderen Kunststoffprodukten. Das sehe man auch im Großhandel, wo vielerorts über Lieferprobleme geklagt werde. Beim Holz und bei den Baustoffen meldeten demnach 74,4 Prozent der Händler Engpässe, bei Metall- und Kunststoffwaren für Bauzwecke sogar 91,6 Prozent.

"Das treibt die Preise", sagte der Ifo-Experte.

Foto: Bauarbeiter (über dts Nachrichtenagentur)

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