Kiel - Angesichts der demografischen Entwicklung sagt der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, auf absehbare Zeit überdurchschnittlich hohe Lohnsteigerungen für die Beschäftigten in Deutschland voraus. "Im Durchschnitt sind Lohnerhöhungen von fünf Prozent im Jahr realistisch", sagte Felbermayr der "Bild".
"Das Lohnplus kann in Branchen, in denen Fachkräfte dringend gebraucht werden, noch höher ausfallen." Die Lage für die Arbeitnehmer sei "so gut wie seit 30 Jahren nicht mehr". In den vergangenen Jahren seien die Nominallöhne dagegen zwischen 2,5 und drei Prozent im Jahr gestiegen, so Felbermayr. Grund für das starke Lohnplus in den nächsten Jahren ist nach seiner Einschätzung, dass "spätestens ab 2023 die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte wegen des demografischen Wandels sukzessive sinken" wird.
"Die Firmen werden deshalb um Beschäftigte so stark wie seit Jahrzehnten nicht buhlen", sagte Felbermayr zu "Bild". Eine Anhebung des Mindestlohns sowie höhere Inflation trage ebenfalls dazu bei, dass die Löhne deutlich stärker als bisher steigen werden, sagte der IfW-Präsident.
Foto: Euroscheine (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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