Berlin - Statt einer Erhöhung des Renteneintrittsalters plädiert die IG Metall für höhere Beiträge zur Rentenversicherung. "Auskömmliche Renten, gerecht und nachhaltig finanziert - das muss das zentrale Ziel sein. Und nicht möglichst niedrige Beiträge für die Arbeitgeber bei Zusatzbelastungen durch Privatvorsorge allein für die Beschäftigten", sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).
"Unsere Umfragen zeigen: eine große Mehrheit der Beschäftigten wäre bereit, höhere Rentenbeiträge zu zahlen, wenn sie später auch eine auskömmliche Rente zu erwarten hätten", so Urban weiter. Die IG Metall fordere eine solidarische Rente, in die alle einzahlen. "Das wäre ein Baustein, um die gesetzliche Rente zu stärken und bessere Renten finanzieren zu können."
Auch Achim Truger, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, hält einen "moderaten Anstieg der Rentenversicherungsbeiträge über 20 Prozent hinaus in kleinen Schritten" für eine Alternative zur Erhöhung des Renteneintrittsalters. Allerdings müsse zusätzlich für mehr Beitragszahler gesorgt werden, etwa durch eine Ausweitung der Frauenerwerbstätigkeit, Einschränkungen bei Minijobs und eine "gezielt mit Blick auf den Arbeitsmarkt gesteuerte Einwanderungspolitik", sagte Truger dem RND. Außerdem plädierte er für eine Entlastung der Rentenkassen von so genannten "versicherungsfremden Leistungen" und schlug vor, auch Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen.
Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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