Wiesbaden - In Deutschland werden immer mehr Säuglinge und Kleinkinder adoptiert. Fast jedes zweite Adoptivkind war im Jahr 2020 im Säuglings- oder Kleinkindalter, also unter drei Jahre alt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.

Damit stieg der Anteil der unter dreijährigen Adoptivkinder im Vergleich zum Vorjahr erneut um zwei Prozentpunkte. Damit hält der Trend zu mehr Adoptionen von Säuglingen und Kleinkindern an. Zehn Jahre zuvor hatte mit 32 Prozent erst etwa jedes dritte Adoptivkind zu dieser Altersgruppe gezählt. Die Gesamtzahl der Adoptionen ist seitdem von 4.021 Fällen um sechs Prozent zurückgegangen.

Hintergrund der Entwicklung sei vor allem ein Wandel in Stieffamilien, so die Statistiker. Stiefeltern adoptieren inzwischen deutlich häufiger als früher auch bereits Säuglinge oder Kleinkinder. Während 2010 lediglich 203 Adoptivkinder im Alter von unter drei Jahren durch einen Stiefelternteil adoptiert wurden, traf dies 2020 auf 933 Kinder dieser Altersgruppe zu. Dadurch stieg unter den adoptierten Säuglingen und Kleinkindern der Anteil der Stiefkindadoptionen stark an.

Internationale Adoptionen sind dagegen weiter rückläufig und spielen zahlenmäßig nur noch eine geringe Rolle beim Adoptionsgeschehen. Von 2010 bis 2020 sank die Zahl der Kinder, die im Zusammenhang mit einer Adoption nach Deutschland geholt wurden, um 75 Prozent auf 116. Dabei stammten 47 von ihnen aus Asien, 25 aus Europa, 25 aus Amerika und 19 aus Afrika oder der übrigen Welt.

Foto: Frauen mit Kleinkindern (über dts Nachrichtenagentur)

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