Düsseldorf - Immer mehr Menschen in NRW zahlen freiwillig höhere Beträge in die Rentenkasse ein, weil sie vorzeitig in den Ruhestand gehen wollen, ohne Abschläge in Kauf zu nehmen. Das berichtet die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" unter Berufung auf Angaben der Deutschen Rentenversicherung Rheinland.

Während vor zwei Jahren 4.083 Menschen dieses Angebot der Rentenversicherung in Anspruch nahmen, stieg die Zahl 2020 auf 5.050 Personen: eine Steigerung von knapp 25 Prozent. "Zahlen für 2021 liegen zwar noch nicht vor. Aber die Beratungen zu diesem Thema nehmen zu", sagte Francesco Fronholt, Sprecher der Rentenversicherung Rheinland, der Zeitung. Offensichtlich spricht sich die Möglichkeit dieser "Flexi-Rente" herum.

Seit 2017 können Menschen ab dem 50. Lebensjahr durch freiwillige Beiträge die Renten-Abschläge teilweise oder ganz ausgleichen. Wie hoch diese Zahlungen sind, erfährt man auf Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung. Und falls man dann doch nicht vorzeitig in Rente gehen sollte, erhöht sich durch die geleisteten Zahlungen die Rente. Außerdem wirken sich die Abschlagszahlungen steuermindernd aus.

Über die Ursachen für diesen Trend kann Fronholt nur mutmaßen: "Wir erfassen die Gründe der Antragsteller nicht." Doch es liege nahe, dass immer mehr ihr Privatleben länger genießen wollen. "Früher hat manch einer gesagt, dass die Deutschen leben, um zu arbeiten, während dies etwa in südlichen Ländern eher andersherum gegolten hatte. Gut möglich, dass mehr Deutsche nun auch dieses Lebensgefühl in die Tat umsetzen möchten."

Foto: Rentenversicherung (über dts Nachrichtenagentur)

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