Berlin - Nach Einschätzung der Geschäftsführerin des Spitzenverbandes der Immobilienwirtschaft ZIA, Aygül Özkan, bleibt der Wohnungsbau auch wegen der ausufernden Bürokratie hinter den allgemeinen Erwartungen zurück. "Regulieren geht in Deutschland leider immer noch vor Bauen", sagte Özkan der "Saarbrücker Zeitung".
Es gebe immer noch über 20.000 verschiedene Bauvorschriften, die das Bauen massiv verlangsamten. So ließe sich zum Beispiel viel mehr in Serie bauen. "Eine einmal genehmigte Planung müsste dann bundesweit gültig sein", so die Expertin. "Das würde eine deutliche Baubeschleunigung bedeuten. Und die Baupreise wären auch günstiger".
Aber die Bauverordnungen in den einzelnen Bundesländern seien "fast immer unterschiedlich, sodass dies immer noch nicht möglich ist", kritisierte Özkan. In der laufenden Wahlperiode werde man auch deshalb am Ende wahrscheinlich nur 1,2 statt 1,5 Millionen Wohnungen neu errichtet haben. "Der Trend ist positiv, bleibt aber deutlich hinter dem politischen Versprechen zurück", so Özkan.
Auf dem Wohngipfel 2018 hatte die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, in der laufenden Wahlperiode 1,5 Millionen Wohnungen fertigzustellen.
Foto: Baustelle (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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