Berlin/Paris - Das Bundeswirtschaftsministerium bereitet gemeinsam mit Frankreich vor, einen neuen Sektor in die Reihe der "Important Projects of Common European Interest" (IPCEI) einzustufen. Dabei wird es sich voraussichtlich um die Pharmaindustrie im Bereich der Gen- und Zelltherapie handeln, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungs- und Industriekreise.

Die finale Entscheidung sei noch nicht gefallen, doch die Gen- und Zelltherapie insbesondere mit Blick auf die mRNA-Forschung gelte als klarer Favorit, hieß es. IPCEI stellen wichtige Projekte von gemeinsamen europäischen Interesse dar. Unternehmen können sich auf die Teilhabe bewerben, was ihnen hohe staatliche Zuschüsse, Kredite und Garantien ermöglicht. Vom Bundeswirtschaftsministerium hieß es auf Anfrage, über den Inhalt des IPCEI werde noch geredet.

Beteiligte berichten aber, dass die Wahl aller Voraussicht nach auf den Bereich Gen- und Zelltherapie fallen werde, insbesondere wegen der steigenden Relevanz. Das hätten gerade die Corona-Impfstoffe auf mRNA-Basis gezeigt. Zudem liegt die Hoffnung auf Behandlungsmethoden für Krebs- und Alzheimererkrankungen in der Gen- und Zelltherapie. Deutschlands Beteiligung steht allerdings unter dem Vorbehalt der Regierungsbildung.

Die IPCEI sind zentrales Instrument in der Industriestrategie von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), die die FDP immer wieder kritisiert hat. Aus Kreisen der Koalitionsverhandler ist bereits zu hören, dass die FDP nicht viel von einer Weiterführung der IPCEI hält.

Foto: Bundeswirtschaftsministerium (über dts Nachrichtenagentur)

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