Frankfurt/Main - EZB-Direktorin Schnabel hält eine Inflation in Deutschland, die kurzfristig drei Prozent übersteigt, für möglich. "Was wir sehen, ist, dass es aufgrund der Pandemie zu sehr ausgeprägten Schwankungen der Inflation gekommen ist", sagte sie RTL/ntv.
Man sehe, dass die Inflation im vergangenen Jahr massiv eingebrochen sei bis in den negativen Bereich. "Und in diesem Jahr haben wir dann gesehen, dass es zu einem kräftigen Anstieg der Inflation gekommen ist. Und das geht sogar noch weiter. In Deutschland rechnen wir damit, dass es durchaus zu einer Inflation kommen kann, die größer ist als drei Prozent", sagte sie.
Man gehe davon aus, dass es sich um kurzfristige Schwankungen handle, erklärt Schnabel. "Unsere geldpolitische Strategie ist mittelfristig ausgerichtet und das bedeutet, dass wir durch all diese kurzfristigen Schwankungen hindurchschauen." Auf die Frage, ob es überhaupt einen Weg zurück aus der expansiven Geldpolitik gebe, erklärte Schnabel: "Wenn wir tatsächlich sehen, dass sich plötzlich eine sehr schnelle Inflationsentwicklung ergäbe, was sich im Moment aber wirklich überhaupt nicht abzeichnet, dann müssten wir natürlich unsere Maßnahmen anpassen und müssten das natürlich graduell machen. Man muss das vorbereiten, vor allem durch Kommunikation, sodass alle die Möglichkeit haben, sich allmählich daran anzupassen."
Foto: Euromünzen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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