Düsseldorf - In NRW liefern sich CDU und SPD weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Wählergunst. Laut einer Umfrage von Infratest kommt die CDU aktuell auf 31 Prozent (+3 Prozentpunkte im Vergleich zum Januar), die SPD auf 30 Prozent (+2).
Die drei anderen bisher im Landtag vertretenen Parteien verzeichnen dagegen Verluste. Die Grünen wären zwar weiter klar drittstärkste Kraft, kommen aber nur noch auf 15 Prozent (-2). Die FDP als aktuell kleiner Koalitionspartner setzt ihren Abwärtstrend fort und kommt nur noch auf 8 Prozent (-2). Während die AfD mit 7 Prozent (-1) weiter im Landtag vertreten wäre, würde die Linke mit 4 Prozent (+1) die Rückkehr ins Düsseldorfer Parlament verpassen.
Für eine Neuauflage von Schwarz-Gelb würde es bei diesem Ausgang nicht reichen. Rechnerisch möglich wäre neben einer CDU-geführten Großen Koalition auch knapp ein schwarz-grünes Bündnis sowie ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP. Die SPD wiederum könnte wie im Bund eine Ampelkoalition mit Grünen und FDP bilden. In der Direktwahlfrage liegt Amtsinhaber Hendrik Wüst von der CDU trotz Verlusten weiter klar vor seinem SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty, der allerdings Boden gut machen kann.
Wenn die Wahlberechtigten den Regierungschef von Nordrhein-Westfalen direkt wählen könnten, würden sich aktuell 40 Prozent (-3) für Wüst entscheiden, 27 Prozent (+6) für Kutschaty. Noch immer aber kann oder will sich jeder Dritte (33 Prozent, -3) für keinen der beiden Kandidaten entscheiden. Während bei den personellen Präferenzen also der CDU-Kandidat und Amtsinhaber vorne liegt, überwiegt in Nordrhein-Westfalen gleichzeitig der Wunsch nach einem Regierungswechsel. 48 Prozent der Befragten wünschen sich nach dem 15. Mai eine SPD-geführte Landesregierung, nur jeder Dritte (33 Prozent) favorisiert weiter ein CDU-geführtes Kabinett.
In den Reihen der möglichen Koalitionspartner gibt es bei dieser Frage unterschiedliche Präferenzen. Die Anhänger der FDP tendieren mehrheitlich zu einer CDU-geführten Regierung (60 Prozent), in den Reihen der Grünen sprechen sich drei von vier Befragten (75 Prozent) für eine SPD-geführte Landesregierung aus. Die Umfrage war vom 29. bis 31. März 2022 im Auftrag des WDR-Magazins "Westpol" durchgeführt worden. Befragt wurden 1.182 Wahlberechtigte - sowohl telefonisch (771) als auch online (411).
Foto: Hendrik Wüst (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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