Berlin - Zum Jahrestag des Anschlags in Hanau hat Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) mehr Einsatz im Kampf gegen rassistisch motivierte Gewalt in Deutschland gefordert: "Die rassistischen Morde von Hanau verpflichten uns alle, mehr zu tun", sagte Widmann-Mauz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Es sei richtig, dass "die Bundesregierung den Kampf gegen Rassismus mit konkreten Maßnahmen von der Prävention über die Strafverfolgung bis hin zur Hilfe und Beratung für Betroffene" vorantreibe.

"Und deshalb ist jede und jeder einzelne gefragt, klare Haltung zu zeigen und die Stimme gegen Hass und Gewalt zu erheben", hob die Integrationsbeauftragte hervor. Die Integrationsministerin fördert gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung mit jeweils 125.000 Euro die Initiative "Meine Stimme Gegen Hass" der Deutschlandstiftung, die auf diese Weise auch Erinnerungsarbeit für die Opfer von rechtsextremer Gewalt leisten will. Anlässlich des Jahrestages des Anschlags in Hanau hat die Stiftung eine neue Kampagne aufgelegt. Nach Angaben der Bundesregierung fordert die Initiative Menschen bundesweit mit Plakaten und Anzeigen sowie einem Fernseh-Spot dazu auf, sich gegen rechtsextreme und rassistische Hetze zu stellen. Mehr als 50 Prominente unterstützten Angaben der Stiftung die Kampagne. Anlässlich des Beginns der neuen Kampagne sagte der Vorsitzende des Stiftungsrates der Deutschlandstiftung Integration, der frühere Bundespräsident Christian Wulff, den Funke-Zeitungen: "Wir müssen in der reellen wie in der digitalen Welt gegen diesen Hass entschlossen vorgehen. Den Nährboden solcher Ideologien müssen wir alle zusammen trockenlegen." Der Täter von Hanau habe eine "zutiefst rassistische Gesinnung" gehabt und vor der Gewalttat "seine Botschaften und seine Radikalisierung im Internet ausleben", so Wulff.

Foto: Tatort in Hanau (über dts Nachrichtenagentur)

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