Köln - Das Institut der Deutschen Wirtschaft erwartet durch den Ausbau der Grundschulen zu Ganztagsschulen, dass vor allem Mütter mehr arbeiten. "Insgesamt summieren sich die Effekte mittelfristig etwa auf 50.000 bis 100.000 Vollzeitkräfte", sagte IW-Ökonom Axel Plünnecke dem "Handelsblatt".

Die zusätzlichen Ausgaben des Staates für Ganztagsschulen seien gut angelegt, denn sie "refinanzieren sich schon mittelfristig durch zusätzliche Steuern und Einnahmen der Sozialversicherungen der zusätzlich beschäftigten Mütter", sagte Plünnecke. Mütter können durch mehr Ganztagsschulangebote leichter entweder neu in den Beruf einsteigen, oder ihre Teilzeit aufstocken. Das IW fordert daher mehr Tempo beim Ausbau der Ganztagsschulen: "Angesichts der positiven Effekte wäre es wünschenswert, den Ausbau schneller als geplant umzusetzen", sagte der Ökonom. Langfristig kämen noch mehr Zusatzeinnahmen hinzu, "denn die Bildungsinvestitionen in die Kinder führen später zusätzlich zu mehr Wachstum und damit Mehreinnahmen".

Ganztagsschulen eröffneten die Chance, "die Bildungspotenziale aller Kinder besser zu erschließen, die Chancengleichheit und Integration zu verbessern und Bildungsarmut zu reduzieren". Dazu sei es aber nötig, "die Ganztagsgrundschulen auch qualitativ zu stärken, die Grundschulen zu Familienzentren weiterzuentwickeln und hierfür zusätzliches multiprofessionelles Personal einzusetzen".

Foto: Frau mit braunem Haar (über dts Nachrichtenagentur)

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