Köln - Arbeitslose oder Nichterwerbstätige, die arbeiten wollen, haben bessere Beschäftigungs- und Einkommensperspektiven, wenn sie einen Job im Niedriglohnsektor annehmen, als wenn sie zunächst auf eine besser entlohnte Tätigkeit warten. Dies zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) berichtet.
So haben sie fünf Jahre nach Eintritt in den Niedriglohnsektor insgesamt 12.000 Euro mehr verdient als vergleichbare Personen einer Kontrollgruppe, die zunächst abgewartet haben. Auch muss der Niedriglohnsektor keine Armutsfalle sein, wie die Gewerkschaften kritisieren. Zwar schaffen nach der Studie nur 24 Prozent der Geringverdiener ein Jahr später den Sprung in den Status eines Normalverdieners. Nach fünf Jahren gelingt dies aber bereits gut einem Drittel (36 Prozent).
Allerdings zeigt die Studie auch, dass es auf dem Arbeitsmarkt eine "beträchtliche Abwärtsmobilität" gibt. Von den Personen, die in einem Jahr des Untersuchungszeitraums 2011 bis 2019 eine Niedriglohnbeschäftigung aufnahmen, arbeiteten 44 Prozent vorher als Normalverdiener. 39 Prozent waren vorher nicht erwerbstätig, davon 14 Prozent arbeitslos.
Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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