Köln - Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat sich für eine stärkere Gründungskultur nach Corona ausgesprochen. "Wenn der Lockdown endet und ein Großteil der Deutschen geimpft sind, sollte das Geschäftsleben wieder in Gang kommen. Dann erfordert der Strukturwandel deutlich mehr Unternehmensgründungen, vor allem im Digitalbereich - schließlich werden nicht alle Geschäfte mit Publikumsverkehr zu alter Stärke zurückfinden", sagte IW-Ökonom Klaus-Heiner Röhl.

Zudem erforderten Klimawandel und Demografie neue Ideen. "Um innovativen Start-ups unter die Arme zu greifen, hat die Bundesregierung deshalb einen so genannten Zukunftsfonds beschlossen, der in zehn Jahren zehn Milliarden Euro zusätzlich in innovative Start-ups investieren soll. Hierbei kommen zehn Einzelinstrumente zum Einsatz: Der so genannte High-Tech-Gründerfonds soll beispielsweise aufgestockt werden, ein Dachfonds soll private Investoren durch Risikoübernahme in Start-up-Finanzierungen locken", so Röhl.

Neben diesem Ansatz zur besseren Finanzierung innovativer Start-ups stelle sich aber weiterhin die Frage, wie der "lahmen deutschen Gründerkultur Beine gemacht" werden könne. "Ein Abbau der Gründungsbürokratie ist notwendig. So ist es beispielsweise auch ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie immer noch nicht möglich, online ein Unternehmen zu gründen", beklagte der IW-Ökonom. Für seine Steuererklärung brauche der Neu-Unternehmer hierzulande nach wie vor Hilfe vom Steuerberater.

"Hier muss Deutschland besser werden", forderte Röhl.

Foto: Glasfassade an einem Bürohaus (über dts Nachrichtenagentur)

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