Berlin - Der FDP-Bundestagsabgeordnete Johannes Vogel soll in die dreiköpfige Riege der Stellvertreter von Parteichef Christian Lindner aufrücken. Er werde auf dem FDP-Bundesparteitag vom 14. bis 16. Mai für einen Vizeposten kandidieren, sagte Vogel der "Welt" (Samstagausgabe).

Er habe in der Coronakrise für moderne Regeln für "New Work", Fairness für Unternehmer sowie Selbständige gekämpft, "die die Bundesregierung im Regen stehen lässt". Diesen Themen wolle er "als Mitglied des Präsidiums und Teil des Teams um unseren Bundesvorsitzenden Christian Lindner noch stärker auf die Bühne heben", sagte Vogel. Seine Kandidatur wird von Nordrhein-Westfalens FDP-Landeschef Joachim Stamp unterstützt. Vogel ist Generalsekretär der NRW-FDP und hatte die Kampagne zur Landtagswahl 2017 geleitet und die Bildung der schwarz-gelben Koalition unter Ministerpräsident Armin Laschet begleitet.

Vogel habe damit einen "Baustein für das Comeback der Freien Demokraten 2017 beigesteuert", sagte Stamp, zugleich stellvertretender NRW-Ministerpräsident. Von Vogels Kandidatur erhofft sich Stamp einen wichtigen Effekt für die FDP: "Der Landesverband Nordrhein-Westfalen war in den vergangenen Jahren Stabilitätsanker der Bundespartei. Jetzt wollen wir Innovationsmotor sein." Vogel kümmert sich im Bundestag um die Fachbereiche Rente, Arbeitsmarkt und Soziales und soll der FDP dem selbstgewählten Claim als "Aufstiegspartei" größeren Nachdruck verleihen.

Eine Kampfkandidatur um einen der drei Vizeposten wird es voraussichtlich nicht geben. Die Hamburgerin Katja Suding zieht sich als Stellvertreterin zurück. Diesen frei werdenden Platz will Vogel übernehmen. Die NRW-FDP stellt als mitgliederstärkste Landespartei traditionell einen Stellvertreter.

Bei der Präsidiumswahl 2019 hatte Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus NRW allerdings zugunsten von Nicola Beer verzichtet. Vogel sieht nicht, dass die Parteispitze durch seine Kandidatur zu männlich dominiert würde. 2020 war Sachsen-Anhalts FDP-Landeschefin Lydia Hüskens für Vorgänger Frank Sitta ins Parteipräsidium gerückt.

Foto: Johannes Vogel (über dts Nachrichtenagentur)

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