Berlin - Der Impfstoff der US-Firma Johnson & Johnson entwickelt sich in den Impfzentren offenbar zum Ladenhüter. Das geht aus einem internen Bericht des Bundesgesundheitsministeriums im Vorfeld des Impfgipfels hervor, über den das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtet.

In dem Papier wird für jedes einzelne Bundesland erfasst, wie viel der bisher gelieferten Impfstoffmenge der verschiedenen Hersteller bereits verimpft wurde. Überraschend: Hatte lange Zeit das Mittel von Astrazeneca einen schlechten Ruf und blieb wochenlang in den Impfstofflagern liegen, hat das Mittel offenbar einen Aufschwung erlebt: Demnach wurden bereits 87 Prozent der insgesamt 6,7 Millionen Dosen verimpft - nur bei Biontech ist die Zahl mit 91 Prozent noch höher. Dagegen entwickelt sich das Mittel von Johnson & Johnson offenbar zum Ladenhüter. Obwohl das Mittel schon im März von der EU die Zulassung erhalten hat und seit Ende April geliefert wird, wurden von den 424.800 Dosen bis jetzt gerade mal 35 Prozent verimpft.

Und das, obwohl es keine Impfpriorisierung dafür mehr gibt und es sogar in besonderen Fällen für Schwangere empfohlen wird. Deutschlandweit wurden inzwischen 88 Prozent der insgesamt mehr als 37 Millionen gelieferten Dosen in den Impfzentren verimpft.

Foto: Aufgezogene Impfspritzen (über dts Nachrichtenagentur)

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