Genf - Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, hat die Jugend der Welt aufgefordert, wegen der Coronakrise versäumte Besuche in Auschwitz und anderen Holocaust-Gedenkstätten nachzuholen. "Ich hoffe inständig, dass die Coronakrise bald überwunden ist, dass junge Menschen endlich wieder in die Gedenkstätte zurückkehren können. Mein Wunsch ist, dass die vielen Schüler und Studenten ihre Besuche in Auschwitz nachholen", sagte er der "Bild" (Mittwochausgabe) zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar.

Denn nichts könne "diese Eindrücke am Ort des Massenmordes ersetzen, den Gang durch das Tor, die Erzählungen der Opfer, die selbst dabei waren". Im Vergessen stecke "die große Gefahr für das jüdische Volk, die Gefahr für die ganze Welt", so Lauder. "Das Ziel der Holocaust-Museen ist, Menschen über alle Formen von Hass, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit aufzuklären." 76 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz wachse "eine neue Generation heran", sagte der WJC-Präsident.

Und viele hätten noch nie von Auschwitz oder Holocaust gehört. Laut Studien wüssten "63 Prozent amerikanischer Jugendlicher nicht einmal, dass damals sechs Millionen Juden abgeschlachtet wurden". Lauder glaubt nicht, "dass die Welt vergessen hat". Aber die nachwachsende Generation habe noch viel zu lernen.

Foto: Konzentrationslager Auschwitz (über dts Nachrichtenagentur)

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