Berlin - Der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Tilman Kuban, hat eine Differenzierung der Corona-Maßnahmen angemahnt, sollte die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 fallen. "Man kann nicht einfach die gleichen Maßnahmen fortwirken lassen, wenn die Inzidenz unter 50 gesunken ist", sagte Kuban der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Im Bevölkerungsschutzgesetz werde die 50er- und die 35er-Inzidenz genannt. "Beide Zahlen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern nach einem breiten wissenschaftlichen Konsens im Bundestag beschlossen worden. Allerdings sehen beide Zahlen unterschiedliche Maßnahmen vor", so Kuban. Die Maßnahmen müssten deshalb angepasst werden, wenn die 50 erreicht ist.

Bislang sind weitere Öffnungen, etwa für den Einzelhandel, erst ab einer Inzidenz von 35 vorgesehen. Kuban sprach sich in der Debatte um weitere Öffnungen für einen Stufenplan aus. "Ich wünsche mir, dass wir im Pandemie-Management innovativer werden und anders als mit Grenz- und Schulschließungen reagieren. Stufenpläne, die auf die einzelnen Situationen in den Landkreisen reagieren, sind richtig. Es ist besser, dann auch viel lokaler als bislang auf das Infektionsgeschehen einzugehen", so der JU-Chef.

"Vorrang haben für mich Schulen, damit die junge Generation ihr Recht auf Bildung bekommt und psychische Schäden abgemildert werden", so Kuban weiter. Angesichts der möglichen Gefahr, die von den mutierten Viren ausgeht, sieht Kuban dennoch Wege für weitere Öffnungen. "Dafür braucht es Tests und eine funktionierende App. So können wir dafür sorgen, dass es auch bei Öffnungen mehr Sicherheit gibt. Wir setzen darauf, dass man sich vor der Schule, dem Restaurantbesuch oder dem Treffen mit Oma und Opa testen kann. Nur so schaffen wir eine innovative Corona-Politik für die Zukunft", sagte der JU-Chef der NOZ.

Foto: Hinweisschild für Abholung (über dts Nachrichtenagentur)

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