Berlin - Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal kritisiert die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde zum Impfkonzept für Schüler als nicht ausreichend. "Der Impfgipfel zeigt: Man ist auch dieses Jahr nicht bereit, den Sommer zu nutzen und jungen Menschen im politischen Handeln Priorität einzuräumen", sagte sie dem Nachrichtenportal Watson.

Noch immer gebe es nicht ausreichend Impfstoff für alle Impfwilligen über 16 Jahren: "Auf die gleiche Menge Impftermine sollen jetzt aber noch mehr Menschen kommen. Wie diese Rechnung aufgehen soll, bleibt wohl des Gesundheitsministers Geheimnis." Als Lehrerin wisse sie selbst, wie wichtig es sei, dass Schüler wieder in Sicherheit in die Schule gehen, so die Juso-Vorsitzende. Bisher seien die Bildungsminister jedoch nicht in der Lage gewesen, auf andere Weise für diese Sicherheit zu sorgen.

Ein Impfangebot für alle Schüler ab 12 Jahren über die Sommerferien "ist also wichtig, um sicheres Lernen endlich möglich zu machen". Weiter fordert Rosenthal, dass sich der Bundesgesundheitsminister entschuldigen solle. "Bei der steigenden psychischen Belastung für junge Menschen und der besorgniserregend steigenden Zahl an Missbrauchsfällen von Kindern in ihrem Zuhause wäre aber nicht nur eine eigene Impfkampagne überfällig, sondern auch eine ehrliche Entschuldigung von Jens Spahn." Auch die Eltern junger Kinder dürfe man nicht vergessen.

Diese seien oft selbst noch jung und gesund - "und der Impftermin noch in weiter Ferne". Es brauche jetzt vor allem möglichst schnell möglichst viel weiteren Impfstoff, der an Impfzentren, Hausärzte und vor allem auch Kinder- und Jugendärzte gehen solle, so die Juso-Chefin.

Foto: Jusos (über dts Nachrichtenagentur)

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