Berlin - Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat die Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Impfung der Fünf- bis Elfjährigen begrüßt. "Die Empfehlung der Stiko haben wir so erwartet", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).

In der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen erkranke nur eine verschwindend geringe Zahl von Patienten schwer, viele hätten sogar einen symptomlosen Verlauf. "Hätten wir nicht zugleich Pandemie, würde man gesunde Kinder dieser Altersgruppe deshalb nicht impfen. Aus unserer Sicht ist daher eine eingeschränkte Impfempfehlung für Kinder mit bestimmten chronischen Erkrankungen vernünftig." Die Stiko-Entscheidung lasse aber dennoch die Impfung gesunder Kinder zu, wenn die Sorgeberechtigten dies nach gründlicher Aufklärung über Nutzen und Risiken wünschten.

"Dies dient dann aber mehr dem Schutz anderer", sagte Fischbach. Denn leider gelte: Wenn man diese Pandemie in den Griff bekommen wolle, müsse man so viele Menschen wie nur möglich impfen, und das schließe die Kinder mit ein. "Wer jedoch am Ende glaubt, mit der Impfung der Fünf- bis Elfjährigen würden wir die vierte Welle brechen, der irrt", sagte der Mediziner und nannte es erschütternd, dass man an einen Punkt gekommen sei, "wo wir die Kinder impfen müssen, damit sich die halsstarrigen, unbelehrbaren Erwachsenen ohne Impfung sicher fühlen können". Und weiter: "Kinder derart in Haft zu nehmen, ist für mich unbegreiflich."

Foto: Kinder (über dts Nachrichtenagentur)

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