Berlin - CDU-Vize Julia Klöckner hat eingeräumt, dass Frauen in der Breite der Partei zu wenig sichtbar sind. "Es gibt unter allen Unionsfraktionsvorsitzenden in den Ländern nur eine Frau, unter den Parteivorsitzenden in den Ländern sieht es nicht besser aus", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe).

"Wenn es nur wenige Posten zu vergeben gibt, kommen Frauen oft weniger zum Zug." Es reiche nicht, dass die Union mit Angela Merkel die erste Frau als Bundeskanzlerin und mit Ursula von der Leyen die erste Verteidigungsministerin gestellt habe. Es brauche "schlichtweg Normalität, eine Selbstverständlichkeit auch beim ersten Hinschauen, dass Frauen in der CDU in der Breite keine Seltenheit sind". Wenn Frauen sich als Pionierin fühlten, sei die Hürde zum Mitmachen größer.

Aus ihrer Sicht müssten Frauen in der Partei andere Frauen fördern und ermutigen. "Ich glaube, es braucht mehr Mentorinnen aus der Praxis, die anderen Frauen Mut machen und sie begleiten", sagte die CDU-Politikerin. Unionsfraktionsvize Gitta Connemann (CDU) forderte, Frauen bei der Neuaufstellung der Parteiführung zu berücksichtigen. "Wir haben starke Frauen jeden Alters. Wir brauchen sie in der Führung der Partei - unabhängig von Quoren", sagte Connemann.

Außerdem müssten auch mehr Frauen in den Parlamenten sitzen. "Dafür sind die Listenaufstellungen zentral. Frauen müssen besser berücksichtigt werden, aber dies auch einfordern. Das Signal muss sein: Kandidatinnen willkommen", forderte die CDU-Politikerin.

Foto: Julia Klöckner (über dts Nachrichtenagentur)

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