Berlin - Bund und Länder haben sich nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf einen Notfallplan zur Sicherung der Lebensmittelversorgung verständigt. "Wir werden ein Lagezentrum zur Ernährungssicherstellung einrichten, das zuständig ist für die Beurteilung der Situation, die Aufrechterhaltung der Grundversorgung, notwendige Verteilungen und die Krisenkommunikation", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
Als Beispiel für eine Versorgungskrise nannte sie einen "massiven Stromausfall". In der aktuellen Pandemielage sei ein solches Vorgehen nicht notwendig, so Klöckner. Corona habe aber gezeigt, wie "sensibel" die Bürger mit ihrem Kaufverhalten auf Krisen reagieren. Deshalb hätten Bund und Länder entsprechende Lehren aus der Pandemie gezogen.
Angesichts der dritten Corona-Welle warnte Klöckner vor Hamsterkäufen. Dafür gebe es keinen Grund. "Es ist genügend da für alle", sagte sie. "Wenn es morgens um 7 Uhr losgeht, sind die Regale in den Supermärkten gefüllt."
In der ersten Welle vor einem Jahr hätten EU-Staaten ohne Absprache ihre Grenzen dichtgemacht. "Das wird sich nicht wiederholen", versicherte die Ministerin. "Außerdem haben wir inzwischen die gesamte Lebensmittelkette als systemrelevant eingestuft." Zugleich zeigte sich Klöckner zuversichtlich, in diesem Jahr genügend ausländische Saisonarbeitskräfte zu finden: "Es wird noch einer Anstrengung bedürfen, aber ich gehe davon aus, dass genügend Erntehelfer kommen werden."
Die Ministerin verwies auf die Kabinettsentscheidung, die kurzfristige Beschäftigungsmöglichkeit auszuweiten. "In diesem Rahmen können Erntehelfer 102 statt 70 Tage hier arbeiten. Sie können also länger in den Betrieben bleiben, das reduziert die Fluktuation und leistet so einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung."
Foto: Brot und Brötchen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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