Berlin - Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), hat Befürchtungen zurückgewiesen, wonach Abschlüsse aus den Corona-Jahren 2020 und 2021 künftig für die Absolventen zum Nachteil werden könnten. "Es ist doch so, dass die Absolventen dieser Krisenjahre auch etwas ganz Besonderes geleistet haben", sagte Ernst der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
"Diese Absolventen werden es sein, die unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen einen Abschluss gemacht haben. Sie haben gelernt, noch eigenverantwortlicher zu arbeiten. Das wird ihnen im späteren Leben sogar helfen", sagte die brandenburgische Bildungsministerin. Und sie hoffe, dass auch die Personalabteilungen in diesem Meistern der Krise einen besonderen Wert potenzieller Bewerber erkennen würden, sagte Ernst. "Ein Abschlusszeugnis der Jahre 2020 und 2021 kann künftig als besondere Auszeichnung gelten, nicht als Makel." Ernst warb dafür, Instrumente wie den Distanzunterricht nach der Pandemie in bestimmten Fällen beizubehalten. "Ich glaube, dass der Distanzunterricht auch nach der Pandemie ein geeignetes Instrument sein kann. Er bietet unter normalen Umständen beispielsweise für längerfristig erkrankte Kinder eine gute Alternative." Diese könnten durch das Videoformat zum Unterricht zugeschaltet werden. "Auch an den Berufsschulen könnte Distanzunterricht nach der Pandemie bleiben und ein wichtiger Baustein in der dualen Ausbildung sein", so Ernst. Sie warb zudem für eine bessere Vernetzung der digitalen Lernplattformen der Bundesländer.
Foto: Stühle im Flur einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: