Berlin - Der Deutsche Städte und Gemeindebund sieht erhebliche Hindernisse auf dem Weg zu einer flächendeckenden Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern. Neben der Finanzierungsfrage sei vor allem auch die Personalfrage zu klären, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Es fehlt flächendeckend geeignetes Personal." Die Bundesregierung will am Mittwoch ihre Pläne für die Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule präsentieren. Landsberg sagte, angesichts des bereits jetzt bestehenden Fachkräftemangels bei erzieherischen Berufen "wird es nicht gelingen können, bis 2030 rund 800.000 zusätzliche Ganztagsplätze zu schaffen". Dies sei auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren schwierig.
Viele Betreuungskräfte erreichten in den nächsten Jahren das Rentenalter. Landsberg forderte Bund und Länder zu einer Ausbildungsinitiative für Erziehungsberufe auf. Zudem verlangten die Kommunen vom Bund, weit vor Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung eine deutlich höhere Beteiligung an den Betriebskosten zu leisten. Die Vorbereitungen für den weiteren Ausbau müssten bereits jetzt getroffen werden.
"Konkret erwarten wir eine Beteiligung des Bundes ab 2022", sagte Landsberg.
Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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