Berlin - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) will anstatt einer Impfpflicht mehr Anreize für vollständig Geimpfte. Es sei deutlich besser, die Anreize für eine Impfung zu erhöhen und die Einschränkungen für zweifach geimpfte Personen weiter zurückzufahren, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe).

"So gehen andere Länder in Europa, etwa Frankreich und Griechenland, dazu über, den Zugang zu bestimmten Veranstaltungen nur für Geimpfte zu ermöglichen", so Landsberg. "Man wird auch darüber nachdenken können, ob nicht irgendwann der Zeitpunkt gekommen ist, wo für Personen, die ein Impfangebot nicht angenommen haben, der PCR-Test kostenpflichtig wird." Der Chef des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung, Dominik Stillfried, sagte dem "Handelsblatt" hingegen: "Eine Pflicht für bestimmte Berufsgruppen, beispielsweise im Gesundheitswesen, wäre vermutlich akzeptabel, wenn dadurch die Gefährdung Dritter reduziert und der Ablauf in der Versorgung gesichert werden kann." Da sich die Politik allerdings bereits öffentlich festgelegt habe, dass es keine Impfpflicht geben werde, würde sie durch eine plötzliche Einführung unglaubwürdig.

Stillfried forderte deswegen zu prüfen, "ob diejenigen, die eine Impfung verweigern, an Folgekosten zu beteiligen sind, wenn infolge mangelnder Impfbereitschaft hohe Behandlungskosten durch Krankenhaus- und Intensivbehandlung entstehen."

Foto: Plakate für Impfkampagne am Berliner Dom (über dts Nachrichtenagentur)

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