Hannover - Die Gesundheitsämter in Niedersachsens Corona-Hotspots stoßen bei der Nachverfolgung von Kontakten immer häufiger an ihre Grenzen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf eine eigene Umfrage. "Das Gesundheitsamt hat wegen der hohen Fallzahlen zunehmend Schwierigkeiten bei der Verfolgung der Kontakte", sagte Burkhard Riepenhoff, Sprecher des Landkreises Osnabrück, der NOZ. Entsprechend setze das Gesundheitsamt Prioritäten.

"Wenn beispielsweise Mitarbeiter aus medizinischen oder pflegerischen Berufen betroffen sind, wird hier bevorzugt recherchiert", so Riepenhoff. Das Gesundheitsamt bekomme Unterstützung aus allen anderen Bereichen der Kreisverwaltung, durch einen neu eingestellten Mitarbeiter, durch Kollegen aus der Verwaltung der Stadt Osnabrück sowie durch Mitglieder eines mobilen Kontaktnachverfolgungsteams, das sich aus Kräften von Hilfsorganisationen wie dem DRK speise. In naher Zukunft soll es zudem Unterstützung von der Bundeswehr und der Finanzverwaltung geben. Der Landkreis Osnabrück hatte am Mittwoch eine Sieben-Tages-Inzidenz von 187 auf 100.000 Einwohner. Der Kreis Cloppenburg mit einer Inzidenz von 220 am Mittwoch verwies vor allem auf technische Mängel. "Wir müssen Tausende von Telefonaten bewältigen. Hinzu kommt, dass wir keine einheitliche und zeitgemäße EDV für die Gesundheitsämter in Deutschland haben, die auf die Bewältigung eines solchen Infektionsgeschehens ausgelegt ist", beklagte Kreissprecher Sascha Sebastian Rühl. Für den Kreis Verden sagte Sprecher Ulf Neumann: "Mit einem Inzidenzwert von aktuell über 200 ist eine Nachverfolgung aller Infektionsketten innerhalb von 48 Stunden nicht mehr möglich." Das Gesundheitsamt setze seine Schwerpunkte daher auf die Isolierung der Infizierten sowie auf den Schutz von Gemeinschaftseinrichtungen und Risikogruppen.

Foto: Gesundheitsamt (über dts Nachrichtenagentur)

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