Berlin - In Berlin hat die Verdrängung von ärmeren Haushalten aus der Innenstadt in die Außenbezirke stark zugenommen. Das geht aus einer Datenauswertung des RBB in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit hervor.
Die Zahlen der Berliner Jobcenter zeigen: Während im Jahr 2020 in Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln 35.000 Hartz-IV-Empfänger weniger lebten als 2007, hat die Anzahl in Außenbezirken wie Spandau, Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf um 28.000 zugenommen. In einigen Vierteln, wie der Rollberge-Siedlung in Reinickendorf und im Quartier Maulbeerallee in Spandau gibt es inzwischen eine hohe Konzentration von Kinderarmut. Teilweise liegt sie über 70 Prozent, während der Durchschnitt in Berlin knapp 27 Prozent beträgt. Die sogenannte "Berliner Mischung", unter der das Miteinander unterschiedlicher sozialer Schichten in einem Viertel verstanden wird, sei Vergangenheit, sagte der Sozialwissenschaftler Professor Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB) dem RBB. Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) sagte unterdessen, dass die rot-grün-rote Koalition die "Berliner Mischung" erhalten will.
Deshalb sollen jährlich 5.000 neue Sozialwohnungen gebaut werden, um so eine weitere Verdrängung von Einkommensschwachen an den Rand der Stadt zu verhindern.
Foto: Dachterrasse in Berlin mit Blick auf den Berliner Fernsehturm (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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