Berlin - Aus der Opposition kommt Kritik an dem Vorschlag, Impftermin-Schwänzer mit einem Bußgeld zu bestrafen. Auch wenn es "ärgerlich und unsozial" sei, einen vereinbarten Termin platzen zu lassen, "wäre es sinnvoller, zunächst an die Menschen zu appellieren, ihren Termin rechtzeitig abzusagen", sagte FDP-Vize Wolfgang Kubicki den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" (Montagsausgaben).

Dann könnten andere Personen den Impfstoff erhalten. Den Druck jetzt durch Strafandrohungen weiter zu erhöhen, sei nicht zielführend. "Denn mit einer solchen Maßnahme stehen die Behörden vor einem hohen Mehraufwand, ohne dass das Problem am Ende gelöst ist", so der FDP-Politiker. Auch von den Grünen kommt Kritik: So vermisst Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche beim Impfen grundsätzlich "eine umfassende Strategie der zielgenauen Kommunikation".

Die Bedeutung des Impfens für einen selbst und für die Allgemeinheit müsse erklärt werden, sagte sie der NBR. Die Bundesregierung sei hier seit Langem in der Pflicht. "Es braucht zudem Impfangebote, die zu den Menschen kommen, um das Impfen leicht in den Alltag integrieren zu können", so Schulz-Asche.

Foto: Leere Kabine in einem Impfzentrum (über dts Nachrichtenagentur)

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