Berlin - Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat klargestellt, dass ein schwarz-grün-gelbes Bündnis trotz des verheerenden Zustands der Union noch nicht ausgeschlossen sei. "Es gibt keine Absage", sagte er der "Welt am Sonntag".

Sowohl Grüne als auch FDP hätten erklärt: "Jamaika ist nicht vom Tisch." Zuerst rede man mit demjenigen, der die meisten Stimmen erhalten hat. "Das heißt aber nicht, dass man die zweitplatzierte Partei ausschließt. Das tun weder wir noch die Grünen."

Kubicki warnte die Gesprächspartner von SPD und Grünen davor zu glauben, "die Freien Demokraten müssten jetzt jede Kröte schlucken, weil die Sondierungsgespräche 2017 angeblich unseretwegen schiefgegangen sind". Das sei mitnichten so. Kubicki übte harsche Kritik an dem Zustand der Union. Nach wie vor gelte die Aussage des CDU-Vorsitzenden Armin Laschet.

"Dessen Wort ist gewichtiger als das von Söder, der gerade dabei ist, sich politisch zu ruinieren. Ich glaube, die Union wäre für eine solche Koalition bereit, wenn sie sich in den nächsten 14 Tagen nicht zerlegt." Das Erscheinungsbild der Union hält Kubicki für "hundsmiserabel". "Insofern kann ich nur an die Union appellieren, einfach mal die Füße still zu halten. Die Menschen sind Machtkämpfe auf offener Bühne leid", sagte Kubicki der "Welt am Sonntag".

Foto: Wolfgang Kubicki (über dts Nachrichtenagentur)

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