Berlin - SPD-Vize Kevin Kühnert bedauert rückblickend den Umgang seiner Partei mit der damaligen Vorsitzenden Andrea Nahles. "Für die Wochen im Mai und Juni 2019 kann ich bis heute nur Scham empfinden", schreibt er in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit".
Nahles war damals nach parteiinternen Querelen als SPD-Chefin zurückgetreten und wenig später aus der Politik ausgestiegen. Kühnert lobte Nahles für ihre "enormen politischen Leistungen", etwa bei der "Befassung der Sozialdemokratie mit der Zukunft der Arbeitsmärkte und deren Humanisierung". Damit antwortete Kühnert auf einen Beitrag der Publizistin Miriam Meckel, welche die SPD als "von gestern" kritisiert hatte und in der Art, wie Nahles "demontiert" worden sei, "shakespearsche Qualitäten" erkannte. Mit Blick auf seine Partei schreibt Kühnert: "Es ist leicht und leider auch nicht immer falsch, der SPD vorzuwerfen, ihre eigenen Konzepte oft nur allzu verdruckst ins Schaufenster zu stellen."
Und weiter: "Der Sozialdemokratie wohnt schließlich eine gewisse Unzufriedenheit mit sich selbst inne, die uns gelegentlich nörgelig erscheinen lässt. Und wir brauchen diese Unzufriedenheit wie eine Art Treibstoff", so der Partei-Vize.
Foto: Andrea Nahles (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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