Berlin - Die Kultusminister der Länder wollen den Bewerbungszeitraum für Studiengänge im Jahr 2021 um etwa zwei Wochen bis zum 31. Juli erweitern. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die am Donnerstag tagende Kultusministerkonferenz hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Mittwochausgaben berichten.
"Die Kultusministerkonferenz verfolgt gemeinsam das Ziel, den Abiturientinnen und Abiturienten des Abiturjahrgangs 2021 auch in der Pandemiesituation einen geordneten Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung und einen chancengerechten Übergang in das Hochschulsystem zu gewährleisten", heißt es in dem Papier. Ein zentrales Instrument zur Wahrung der Chancengerechtigkeit bei der Hochschulzulassung bilde der bundesweit einheitliche Bewerbungsschluss am 15. Juli jeden Jahres. "Die Kultusministerkonferenz bestätigt, dass dieser Termin auch für die Zukunft unverändert Bestand haben soll. Sie befürwortet jedoch aufgrund der besonderen aktuellen Ausnahmesituation, diesen gemeinsamen Stichtag für Bewerbungen zu grundständigen Studiengängen des ersten Fachsemesters sowohl im Zentralen Vergabeverfahren als auch in den örtlichen Zulassungsverfahren für das Jahr 2021 auf den 31. Juli 2021 zu verschieben", heißt es weiter.
Eine Ausweitung der Bewerbungsfrist ergibt sich aus der Verschiebung der Termine für Abiturprüfungen, die bereits mehrere Bundesländer planen, darunter Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. In Baden-Württemberg wäre damit der letztmögliche Termin für die Zeugnisausgabe für das Abitur der 23. Juli. Unterstützung findet der Entwurf unter anderem in Bayern und Baden-Württemberg: "Wir wollen, dass alle Abiturientinnen und Abiturienten in Bayern faire Bedingungen vorfinden - in den Prüfungen selbst wie in der Vorbereitung", sagte Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) dem RND. Deshalb habe man den Beginn der Abiturprüfungen auf den 12. Mai verschoben. "Eine Verschiebung des Bewerbungsschlusses für die Studiengänge 2021 ist nur zu begrüßen. Denn damit ermöglichen wir unseren Abiturientinnen und Abiturienten gute und faire Startbedingungen ins Studium."
Die Kultusministerin von Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann, sagte dem RND: "Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei und die Zeit der Schulschließungen fiel für die diesjährigen Abschlussklassen in eine Phase der Erarbeitung von Prüfungsinhalten. Wir haben die Prüfungen deshalb vorausschauend und frühzeitig nach hinten verschoben, damit die Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zur Vorbereitung haben." Bereits im vergangenen Schuljahr habe sie den Schülern faire Bedingungen für die Abschlussprüfungen zugesagt: "Dieses Versprechen haben wir eingelöst. Das Versprechen gilt aber auch für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen schreiben", so die CDU-Politikerin.
Foto: Studenten in einer Bibliothek (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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