Frankfurt/Main - EZB-Chefin Christine Lagarde spürt die aktuell hohen Inflationsdaten ihren Worten nach am eigenen Geldbeutel. "Ich gehe selbst einkaufen und achte darauf, wie sich die Preise entwickeln", sagte sie dem "Spiegel".
Dabei sehe sie, dass einige Alltagsprodukte wie Joghurt, Brot oder Butter teurer geworden seien. In der Eurozone waren die Preise im September um 3,4 Prozent gestiegen, in Deutschland im Oktober nach vorläufigen Berechnungen sogar um 4,5 Prozent. Lagarde, die am 1. November exakt zwei Jahre im Amt ist, räumte zudem Nachholbedarf in ihrer Paradedisziplin Kommunikation ein. "Die Art und Weise, wie Zentralbanker kommunizieren, ist nicht mal eben so einfach zu lernen, und ich behaupte nicht, dass ich eine Meisterin darin wäre. Wahrscheinlich kann das niemand wirklich von sich behaupten", sagte sie.
"Aber ich lerne täglich dazu, so wie das auch meine Vorgänger taten." Lagarde erinnerte an die besonderen Umstände, unter denen die EZB Mitte März 2020 ihr Corona-Hilfspaket Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) schnürte. In der ersten Akutphase der Pandemie konnte Lagarde ihr Dienst-Apartment im Frankfurter Westend nicht verlassen und musste von dort die Sitzung des Geldpolitischen Rats der EZB koordinieren.
"Ich habe in meiner Küche hier in Frankfurt gesessen, zusammen mit meinem Kollegen Fabio Panetta, der in der Nähe wohnt und zum Glück Apfelkuchen mitgebracht hatte. Den haben wir in ganz kleine Stücke geschnitten, weil wir wussten, dass es spät werden würde.".
Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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