Düsseldorf - Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet (CDU) möchte in der Corona-Pandemie keine Vorrechte für Geimpfte. Das gelte auch für Menschen, die einsame Angehörige in Krankenhäusern oder Altenheimen besuchen wollten, sagte der Kandidat für den Vorsitz der CDU der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

Auch hier sei klar: "Es darf keinen Druck zum Impfen geben. Das ist der übergeordnete Satz." Die Einsamkeit in Heimen und Krankenhäusern sei zwar eine "sehr ernste Frage". Aber es dürfe "kein Druck auf Menschen ausgeübt werden, sich impfen zu lassen".

Er sei "gegen eine Impfpflicht", und deshalb auch "gegen Maßnahmen, die den Eindruck erwecken, der Staat erzwinge das Impfen". Es gebe "andere Möglichkeiten, Zugang zu schaffen, als über die Impfung", zum Beispiel mehr Schnelltests und ausreichend FFP2-Masken. "Und wenn es irgendwann wirklich nicht reicht, müssen wir neu nachdenken." Laschet verlangte von den reichen Ländern der Erde, mehr Geld für den Kampf gegen Corona in ärmeren Regionen bereitzustellen.

"Das werden wir müssen", so der Ministerpräsident. "Ich bin gegen jede Form von Impfstoffnationalismus." Es sei gelungen, den neuen Impfstoff gegen Covid-19 in der EU gerecht zu verteilen, "und jetzt dürfen wir den globalen Süden nicht vergessen". Europa und die USA stünden hier in einem "Systemwettbewerb mit China", das der Pandemie mit rigoroser Überwachung beikommen wolle.

"Wir müssen deshalb zeigen, dass auch wir Pandemien bekämpfen können - mit unseren Mitteln und im Einklang mit unseren Werten." Der Westen müsse zeigen, dass er seine eigene Bevölkerung schnell impfen "und trotzdem auch für arme Länder Kapazitäten bereithalten" könne. Eine Pandemie könne weltweit Billionen-Schäden verursachen. "Insofern ist hier jeder Euro gut investiert."

Foto: Armin Laschet (über dts Nachrichtenagentur)

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