Berlin - CDU-Chef Armin Laschet steht offensichtlich vor dem Rückzug von der Parteispitze. Am Donnerstag kündige er einen Parteitag an, auf dem auch über eine "personelle Neuaufstellung" beschlossen werden solle.
Genau das hatten seine Kritiker zuvor, meist noch hinter vorgehaltener Hand, gefordert. Noch geht Laschet davon aus, den nun folgenden Machtkampf beeinflussen zu können. "Wir wollen einen Weg des Konsenses gehen", sagte er. Kampfkandidaturen sollen demnach vermieden werden, ähnlich wie es gerade erst in seinem NRW-Landesverband gelungen war.
Es brauche, wie bei der Auswahl seines dortigen Nachfolgers Hendrik Wüst, einen "Konsens aller, die im Moment in Betracht kommen". "Hierzu will ich bereits in den kommenden Wochen mit den Landesvorsitzenden der Partei beraten, um auch dazu hören, wie denkt denn die jeweilige Basis", so Laschet. Zur Aufarbeitung des Wahlergebnisses gebe es bereit ein Maßnahmenpaket, etwa werde eine Ostkonferenz im November stattfinden. Eine Kreisvorsitzenden-Konferenz werde es im Dezember geben.
Der Termin für den Parteitag werde noch verkündet. Auch wenn Laschet dies am Donnerstag nicht aussprach, dürfte doch klar sein, dass er selbst dann nicht mehr zur Wahl steht. Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz mischte sich umgehend ein: "Armin Laschet macht heute den Weg frei für den Neuanfang der CDU", schrieb er auf Twitter. "Ich werde mich nach Kräften daran beteiligen, dafür einen einvernehmlichen Weg zu finden, der auch die Zustimmung unserer Mitglieder findet."
Unterdessen absolvierten SPD, Grüne und FDP bereits ihren ersten Sondierungsmarathon in einer Dreier-Runde. Zu den Jamaika-Gesprächen sagte Laschet, die Vorsondierungen mit den Grünen und FDP seien gut gewesen, man erkenne aber an, nicht Wahlgewinner zu sein. "Das Angebot der CDU Deutschlands steht bis zur letzten Sekunde der Regierungsbildung", sagte Laschet.
Foto: Armin Laschet (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: