Berlin - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, die Zielmarke für ein Ende des Lockdowns auf bundesweit 25 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu verschärfen. "Wir sollten kein Stückwerk machen, sondern sagen, wir gehen aus dem Lockdown raus, wenn wir diese Ziel-Inzidenz von 25 erreicht haben. Vorher nicht", sagte Lauterbach der RTL/n-tv-Redaktion.

Als Grund für die Verschärfung nannte Lauterbach neue, gefährlichere Varianten des Coronavirus. Selbst die momentane Zielmarke von 50 Neuinfektionen sei noch weit weg. "Das erreichen wir allenfalls Ende Januar. Das glaube ich aber auch noch nicht."

Die Menge der Impfstoffe, die verfügbar seien, spiele in den nächsten drei Monaten "keine Rolle" bei der Frage, welche Lockdown-Maßnahmen es brauche, so Lauterbach. "Der Impfstoff, den wir jetzt haben, reicht nicht, um für die nächsten drei Monate zu einer guten Impf-Geschwindigkeit zu kommen." Die EU hätte mehr bei Biontech und Moderna einkaufen müssen.

Sie aber habe offenbar auch danach entschieden, welche Impfstoffe günstig seien. "Das passt einfach nicht in die Zeit", sagte Lauterbach. Der SPD-Politiker fordert, jetzt bei Moderna Impfstoff nachzuordern. "Wenn wir jetzt bestellen, bekommen wir ihn relativ spät. Aber das ist besser, als dass wir ihn gar nicht bekommen."

Lauterbach forderte außerdem, die Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca zu prüfen.

Foto: Corona-Lockdown (über dts Nachrichtenagentur)

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