Berlin - SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fürchtet eine neue Infektionswelle durch Reiserückkehrer. Die indische Mutante werde sich wahrscheinlich in den kommenden Monaten in zahlreichen europäischen Ländern ausbreiten, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Der Sommertourismus könnte sie schnell über den Kontinent verteilen." Durch Reiserückkehrer werde sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland "großflächig" ausbreiten. Das Ausmaß sei noch unklar, man müsse aber davon ausgehen, dass am Ende dieses Sommers deswegen eine neue Infektionswelle drohen könnte. Mit Blick auf die kommenden Wochen dagegen erwartet der SPD-Politiker eine vergleichsweise entspannte Infektionslage: Die Sieben-Tage-Inzidenz werde sich in den nächsten Tagen bei einem Wert von rund 35 einpendeln.

"Danach wird sie weiter sinken." Die Öffnungsschritte führten zwar zu mehr Infektionen, gleichzeitig aber seien immer mehr Menschen durch Impfungen geschützt. Hinzu komme, dass sich vieles jetzt draußen abspiele - das senke ebenfalls das Infektionsrisiko. Der entscheidende Treiber für Infektionen seien nach wie vor Begegnungen in Innenräumen: "Dort, wo Partys oder Feiern in geschlossenen Räumen erlaubt sind, muss unbedingt sichergestellt sein, dass alle Teilnehmer geimpft, genesen oder getestet sind", so Lauterbach.

Foto: Flugpassagiere während der Coronakrise (über dts Nachrichtenagentur)

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