Berlin - SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erwartet, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus auch nach dem Ende der pandemischen Lage fortgeführt werden. "Kein Bundesland wäre so verrückt, bei den derzeitigen Fallzahlen auf Zugangsbeschränkungen für geschlossene Räume zu verzichten oder die Maskenpflicht in Bus und Bahn zu begraben", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagsausgabe).

"Dinge, die notwendig sind, werden weitergeführt, das ist für mich ganz klar." Die Voraussetzung für das Ende dieser Maßnahmen sei eine deutlich höhere Impfquote. Die neue Bundesregierung "wird einiges unternehmen müssen, um die Impfquote zu erhöhen", forderte Lauterbach. "Wir stehen hier bislang eher bescheiden da, auch im Vergleich mit den Nachbarländern."

Dass Gesundheitsminister Jens Spahn das Ende der pandemischen Lage zum jetzigen Zeitpunkt verkündet, habe ihn überrascht, sagte Lauterbach: "Wir sind in einer Situation, in der die Fallzahlen zunehmen, der Impffortschritt stagniert und an Schulen in den kalten Monaten deutlich mehr Fälle zu erwarten sind. Niemand weiß aktuell so genau, was wir in den nächsten vier Wochen zu erwarten haben, wie hoch diese Welle noch wird." In der noch regierenden großen Koalition "liefen Abstimmungen dieser Art in der Regel etwas besser vorbereitet ab", sagte der Bundestagsabgeordnete. "Irgendwann musste das Ende der pandemischen Lage beschlossen werden, das ist ganz klar", so Lauterbach weiter.

Foto: Hinweis auf Mund-Nasen-Schutz an einer Straßenbahnhaltestelle (über dts Nachrichtenagentur)

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